. .

Fotos aus Alsdorf

Alsdorf-Mitte - Carl-von-Ossietzky-Straße

Die Carl-von-Ossietzky-Straße zweigt in nordöstliche Richtung von der Konrad-Adenauer-Allee ab. In ihrem Verlauf knickt die Straße nach Nordnordosten und mündet am Lindenplatz in die Robert-Koch-Straße/Herzogenrather Straße. An der Carl-von-Ossietzky-Straße liegt die ehemalige Gasmotorenzentrale des Eschweiler Bergwerks-Vereins. In dem lang gestreckten Gebäude standen früher gasbetriebene große Kolbenmotoren, die zur Elektrizitätsgewinnung Generatoren antrieben. Später waren in dem Haus die Elektro-Hauptwerkstätten der Bergwerksgesellschaft und Verwaltungs- und Klassenräume der betrieblichen Lehrlingsausbildung untergebracht. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und soll als „Kraftzentrale“ einer neuen Nutzung zugeführt werden.

Carl von Ossietzky (1889 – 1938) arbeitete zuerst als Sekretär für die Deutsche Friedensgesellschaft und war dann von 1922 bis 1924 Redakteur der „Berliner Volkszeitung“. Nach publizistischer Tätigkeit bei den Zeitschriften „Das Tage-Buch“ und „Montag Morgen“ arbeitete er bei der „Weltbühne“, einer Wochenschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft. Nach dem Tode von S. Jacobsohn, dem Gründer dieser Zeitschrift, übernahm Ossietzky die Leitung und war von 1927 bis 1933 Herausgeber. Ossietzky erwies sich als entschiedener Vertreter einer republikanischen Gesinnung und der parlamentarischen Demokratie. 1931 wurde er wegen „Landesverrats“ und wegen „Verrats militärischer Geheimnisse“ zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt, weil die „Weltbühne“ die Aufrüstung der Reichswehr aufgedeckt hatte. Aufgrund einer Amnestie erhielt Ossietzky 1932 die Freiheit. Am Ende der Weimarer Demokratie befürwortete er den Zusammenschluss aller antifaschistischen Kräfte. Nach dem Reichstagsbrand verhafteten ihn die Nazis im Jahr 1933 und brachten ihn in das Konzentrationslager Esterwegen bei Papenburg. Im Jahr 1936 erhielt er den Friedensnobelpreis für das Jahr 1935. Der nach weltweiten Protesten aus dem Konzentrationslager freigelassene Nobelpreisträger starb an den Folgen der Haft.

Die Stadt Oldenburg stiftete 1980/81 den Carl-von-Ossietzky-Preis. Auch die Liga für Menschenrechte verleiht die Carl-von-Ossietzky-Medaille als besondere Auszeichnung.

Quelle: Straßen und Plätze in Alsdorf von Resi Kohnen

Alsdorf-Mitte
Alsdorf-Mitte, Carl-von-Ossietzky-Straße, Foto-Nr. 2
Alsdorf-Mitte, Carl-von-Ossietzky-Straße, Foto-Nr. 3, 21.04.2009<br />"Langhaus"<br />Aufgenommen von der Bergehalde Noppenberg