Weitere Seiten zum Thema Fotos aus Alsdorf:
Fotos aus Alsdorf
Begau - Alter Römerweg
Die Straße „Alter Römerweg“ zweigt von der St.-Jöris-Straße ab, führt in nordöstliche Richtung durch den Ortsteil Begau und mündet gegenüber der Jakobstraße in die Kreisstraße Nr. 10. Der Weg ist mit der Jakobstraße und der Straße „Am Alten Gericht“ Teilstrecke eines Straßenzuges aus römischer Zeit. Aus Aachen kommend führte diese Straßenverbindung über Würselen und stieß in Vorweiden auf die heutige Landstraße Nr. 136. Bis nördlich des Ortes Neusen folgte der Römerweg dem Verlauf der Landstraße und führte von da über die Begau nach Warden in Richtung Aldenhoven und Jülich.
Der Römerweg blieb auch im Mittelalter ein wichtiger Handelsweg. In einer Zehntkarte von 1790 ist die Straße Teilstrecke einer von „Gulick über Aldenhoven, Bergh, Terwarden, die Begau und Terwiden nach Aix“ führenden Fernverbindung. Im 19. Jahrhundert war die Strecke Teil einer bedeutenden Fernverbindungen zwischen Aachen und Köln.
Vor dem Bau der Bergarbeitersiedlung Begau verlief der Weg bis 1934/35 durch unbebautes Heidegebiet. Heute führen innerhalb des Ortsteils Begau vom „Alten Römerweg“ nach Nordwesten die Gartenstraße, die Michaelstraße, die Ehrenstraße, die Theodor-Storm-Straße und die Pützbruchstraße ab. Nach Nordwesten besteht für Fußgänger Verbindung zur Carl-Diem-Straße. Nach Südosten zweigen die Straße „Im Grüngürtel“, die Gartenstraße, die Heinrich-Heine-Straße, die Rilkestraße und die Straße „Auf der Weide“ ab.
Zur Zeit der Siedlungsgründung hieß die Straße zunächst Zeppelinstraße nach Ferdinand Graf von Zeppelin (1838 – 1917). Zeppelin erbaute die ersten gasgefüllten und motorgetriebenen Luftschiffe. Er startete mit dem „Luftschiff Zeppelin 1“ (LZ 1) erfolgreich im Jahr 1900 aus einer schwimmenden Halle am Bodensee. Als 1908 und 1937 Luftschiffe verunglückten, stellte man den Bau der „Zeppeline“ ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte durch den Hoengener Gemeinderat die Umbenennung der Zeppelinstraße in „Alter Römerweg“. Auf der großen Freifläche, die an der Ecke „Alter Römerweg“/Ehrenstraße liegt, feiern die Siedler der Begau alljährlich ihr Siedlerfest. Hier stellten die Bewohner des Ortsteiles einen Förderwagen aus dem Untertagebereich der Grube auf, um an die Begauer Bergleute und an den Bergbau zu erinnern.
Am Ortsausgang nach Warden liegt östlich des „Alten Römerweges“ der Begauer Friedhof, den man 1948 anlegte. Gegenüber auf der westlichen Straßenseite befindet sich ein Friedhof, auf dem die Wardener und Hoengener Juden bis zum Jahr 1940 ihre Toten beerdigten. Auf diesem Friedhof errichtete die Stadt Alsdorf 1996 neben den noch erhaltenen Grabsteinen einen Gedenkstein zur Erinnerung an die im Konzentrationslager ermordeten und in der Emigration verstorbenen jüdischen Mitbürger.