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Begau - Gartenstraße
Die Gartenstraße verbindet von Nordwesten nach Südosten gerichtet die Paulstraße mit der Straße „Alter Römerweg“. Sie kreuzt den „Alten Römerweg“ und führt bis zur Siedlungsgrenze vor die Felder des Ortsteils Begau. Von der Gartenstraße zweigt in Richtung Nordosten die Carl-Diem- Straße ab.
Der Name der Straße weist auf die Bedeutung der großen Gärten hin, die zu den Siedlerhäusern gehören. Die Siedlerstellen mit ihren etwa 1.150 Quadratmeter großen Grundstücken waren ursprünglich als „Nebenerwerbsstellen“ gedacht. Jeder Siedler bekam vor seinem Einzug in sein Anwesen einige Obstbäume, Beerensträucher und Heckenpflanzen. Darüber hinaus erhielt jeder Siedler ein Schaf oder eine Ziege, ein Schwein und zehn Hühner. Die Erträge des Gartens und die Viehhaltung dienten der Selbstversorgung. Die Erstbenennung im Jahr 1935 in Lützowstraße sollte an den preußischen Generalmajor Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow (1782 – 1834) erinnern. Er wurde durch sein Freiheitskorps von 3 000 Freiwilligen im Kampf gegen Napoleon bekannt. Das Lützow‘sche Freiheitskorps konnte keine nennenswerten militärischen Erfolge verbuchen, war aber das Symbol für ein freies geeintes Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte durch den Hoengener Gemeinderat die Umbenennung der Lützowstraße in Anton-Krcykalla-Straße.
Der Begauer Siedler und Bergmann Anton Krcykalla war während der Weimarer Republik Reichstagsabgeordneter der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Er wurde 1944 in seinem Haus in der damaligen Lützowstraße verhaftet, deportiert und in einem Konzentrationslager ermordet. Die Angehörigen von Anton Krcykalla beantragten später die Änderung des Straßennamens. Der Hoengener Gemeinderat berücksichtigte den Wunsch und bestimmte die Namensänderung in Gartenstraße.