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Begau - Rilkestraße
Die Rilkestraße zweigt von der Straße „Alter Römerweg“ ab und führt als Stichstraße in südöstliche Richtung bis vor das Feldgebiet am Begauer Siedlungsrand.
Die Erstbenennung der Straße lautete Yorckstraße nach dem preußischen Feldmarschall Ludwig Graf Yorck von Wartenburg (1759 – 1830). Er war Befehlshaber des preußischen Hilfskorps gegen Napoleon im Russischen Feldzug von 1812. Yorck schloss mit Russland einen Neutralitätsvertrag, den Vertrag von Tauroggen, ab. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hieß die Straße für kurze Zeit Karl-Liebknecht-Straße. Karl Liebknecht (1871 – 1919) war der Sohn von Wilhelm Liebknecht (1826 – 1900), einem der ersten Führer der deutschen Sozialdemokratie. Karl Liebknecht rief im Jahr 1918 zusammen mit Rosa Luxemburg in Berlin die „Freie sozialistische Republik“ aus. Beide Politiker wurden im Jahr 1919 verhaftet und von rechtsradikalen Offizieren ermordet.
Diskussionen im damaligen Hoengener Gemeinderat über die Berechtigung von Straßenbezeichnungen nach linkssozialistischen Persönlichkeiten führten zu einer Umbenennung der KarlLiebknecht-Straße. Sie erhielt den unverfänglichen Namen „Am Ginsterbusch“, der sich auf den ehemals reichen Ginsterbewuchs auf der Begau bezog. Die Notwendigkeit einer erneuten Änderung der Straßenbezeichnung ergab sich nach der kommunalen Neugliederung von 1972, um gleich- und ähnlich klingende Straßenbezeichnungen im neuen Alsdorfer Stadtgebiet zu vermeiden. Die Straße erhielt den Namen Rilkestraße nach Rainer Maria Rilke (1875 – 1926). Neben anderen Prosa- und Lyrikveröffentlichungen gehören die „Duineser Elegien“ und die „Sonette an Orpheus“ zu den bedeutenden Werken des Dichters. Rilke gilt auch als meisterhafter Übersetzer englischer, russischer und italienischer Lyrik.
