Weitere Seiten zum Thema Fotos aus Alsdorf:
Fotos aus Alsdorf
Broicher Siedlung - Grabenstraße
Im östlichen Teil der Broicher Siedlung verbindet die Grabenstraße die Osterfeldstraße mit der Straße „Am Siefengraben“. Die Strecke verläuft nach Osten bzw. Südosten parallel zur Straße „Am Ginsterberg“ und zur Schlossstraße. 1939 erfolgte die Benennung der Straße nach Herbert Norkus (1916 – 1932). Herbert Norkus gehörte der schon 1926 gegründeten „Hitler-Jugend“ an und kam 1932 bei Auseinandersetzungen mit kommunistisch orientierten Gruppen in Berlin ums Leben. Von den Nazis wurde er zum Märtyrer der nationalsozialistischen Ideologie aufgebaut. Der Propagandaroman und der gleichnamige Film „Der Hitlerjunge Quex“ schildern im Sinne der damaligen Machthaber das Leben von Herbert Norkus.
Auf Beschluss der Broichweidener Gemeindevertretung änderte man nach dem Zweiten Weltkrieg die Straßenbezeichnung. Der neue Name „Grabenstraße“ bezieht sich auf die Wasserrinne, die früher zwischen der Grabenstraße und der Straße „Am Ginsterberg“ verlief und der das Oberflächenwasser der Grundstücke aufnahm.
Im Jahr 1950 wurde an der Ecke Grabenstraße/Osterfeldstraße eine Schule für die Kinder der Broicher Siedlung eröffnet. Die ehemalige Volksschule wird seit 1968 als Grundschule geführt. Neben dem Schulgebäude erfolgte 1972 der Bau einer Gymnastikhalle. Im Zuge der Baumaßnahmen verlegte man den Schulhof, der sich vorher vor dem Haupteingang an der Ecke Grabenstraße/Osterfeldstraße befand, in das tiefer liegende Schulgelände. Man setzte die Gymnastikhalle teilweise auf Betonstützen und nutzte den überdachten Bereich als Pausenhalle. Lange Zeit diente die Pausenhalle den Vereinen der Siedlung als Veranstaltungsraum. Um die Halle als geschützten Feierraum zu nutzen, schloss man die freien Flächen zwischen den Betonstützen mit vorgefertigten Holzbauteilen. Dieses Provisorium als Feier- und Veranstaltungsmöglichkeit benötigte man nicht mehr, als eine neue Gemeinschaftshalle fertiggestellt war.
Der Schule gegenüber entstand im Lauf der Zeit ein kleines Geschäftszentrum mit einer Bankfiliale, einer Gaststätte und dem „Siedlerkiosk“. Hier stellte man an der Straßenecke Grabenstraße/Osterfeldstraße auf Initiative bergbauverbundener Bürger im Jahr 1993 ein Denkmal mit dem Bergmannssymbol Schlägel und Eisen auf. Das Bergmannssymbol und die Nachbildung einer Grubenlampe erinnern an die Siedler, die im Bergbau tödlich verunglückten oder die an den Folgen der Bergmannskrankheit Silikose starben. Der Kunstschmied Josef Simons schuf das kleine Denkmal.