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Fotos aus Alsdorf
Alsdorfer Gedenkstätten - Kriegsgräberstätte Nordfriedhof
Hier ruhen 155 deutsche Opfer des Zweiten Weltkrieges. 113 von ihnen waren Soldaten, die bei den Kämpfen um und in Alsdorf im Oktober 1944 ihr Leben verloren haben, in 42 Gräbern ruhen zivile Opfer. 22 Männer, 12 Frauen, und 8 Kinder.
18 Tote konnten nicht identifiziert werden. Auf den Grabsteinen steht „Unbekannt”. Viele Alsdorfer Familien ließen ihre auch an anderen Frontabschnitten gefallenen oder in Lazaretten verstorbenen Angehörigen in die Heimat überführen und hier bei der Kriegsgräberstätte beisetzen.
Unter dem 31. Juli 1941 werden Christine Köndgen und Elisabeth Merkel in den Unterlagen des Standesamtes Alsdorf als erste Bombenopfer aufgeführt (Reihe 2, Gräber 85 und 88). Die Bombe sollte die Steinkohlengrube „Anna“ treffen. Besonders tragisch ist das Ereignis am 1. November 1941 (Allerheiligen). Ein deutsches Flugzeug stieß mit der Tragfläche gegen einen der drei ca. 100m hohen Schornsteine auf dem Gelände der Zeche „Anna“. Die herabfallenden Trümmer des Schornsteins töteten sieben Handwerker, die in der Nähe ihre Werkstatt hatten. Das Flugzeug selbst stürzte in ein Haus. Dort fanden zwei Frauen und der fünfjährige Sohn einer der Frauen den Tod.
Hier auf der Kriegsgräberstätte ruhen Katharina Latz, ihr Sohn Helmut (Reihe 2, Gräber 91 und 92) und die beiden getöteten Handwerker Nicolaus Kreft (Reihe 2, Grab 61) und Heinrich Schürgens (Reihe 2, Grab 78).
Im September 1944 geriet Alsdorf in das Feuer der amerikanischen Artillerie. Ein Ziel war der Kirchturm der Pfarrkirche St. Castor, da dort ein deutscher Beobachter vermutet wurde. Als am 24. September mehrere Granaten in der Nähe des Kirchturms im Pachthof der Burg einschlugen, wurde die dort wohnende Familie Forst getötet. Das Ehepaar Josef & Gertrud Forst und ihre Tochter Anneliese bekamen ein gemeinsames Grab auf der Kriegsgräberstätte (Reihe 2, Gräber 55 und 56).
Am 7. Oktober 1944 besetzten amerikanische Truppen den größten Teil von Alsdorf. Dann kam die Front vor den heutigen Stadtteilen Mariadorf und Hoengen zum Stehen. Zu heftigen Gefechten und vielen Toten kam es vor allem am 8. Oktober.
Am Ende des zweiten Weltkrieges haben 646 Alsdorfer ihr Leben an verschiedenen Fronten verloren.
Auch nach dem Krieg hörte das Sterben nicht auf. Minen und zurückgelassene Munition brachten erneut schwere Verletzungen und Tod. Oft waren Kinder die Leidtragenden. So hantierte Hans-Jürgen Venn, zusammen mit anderen Kindern, an einer Granate. Diese explodierte, tötete Hans-Jürgen und verletzte die anderen Kinder schwer.
Im September 1945 spielte der fünfjährige Helmut Koltes mit seiner Cousine im Sand, der vom Bau eines Schutzstollens zurück geblieben war. Die Kinder stießen dabei auf Munition, die in geringer Tiefe im Sand verborgen war. Die Munition explodierte und verletzte beide Kinder schwer. Helmut ist noch am gleichen Tag im Krankenhaus Bardenberg gestorben.
Hans-Jürgen Venn und Helmut Koltes haben in der Reihe 2, Gräber 99 und 100 eine letzte Ruhestätte bekommen.
(Dies ist der Text, der unter anderem auf einer Infotafel an den Kriegsgräbern steht.)
Hinweis: siehe auch unter Geschichte Alsdorfs, Kapitel 12.01 Der Zweite Weltkrieg.
Standort: Nordfriedhof
Koordinaten: N50°53’15” E6°8’54”