Fotos aus Alsdorf

Stilistisch kann dieses moderne Segenskreuz, so wie ein ähnliches in Warden, Kinzweilerstraße – Am Höfgen (Kreuz Nr. 33), in die 50. Jahre (1955) des 20. Jahrhunderts eingeordnet werden.

Der Standort des Kreuzes zwischen den vier ältesten Bergarbeiter-Kolonien von Mariadorf, d’r Böisch, Düppel, Straßburg und Weißenburg-Neulüttich legt folgende Überlegung nahe: Bei der Fronleichnamsprozession wird „des Herrn Leib“ in Gestalt des geweihten Brotes per Monstranz feierlich durch „seinen“ ganzen Pfarrbezirk getragen (Bronk). Mariagrube / Mariadorf ist, genauso wie die anderen Pfarren in der ehemaligen Gemeinde Hoengen, aus der Mutterpfarre Hoengen entstanden. Bis 1981 ging die von der Pfarrkirche St. Cornelius Hoengen ausziehende Fronleichnamsprozession durch Hoengen über Warden und Mariadorf wieder zur Pfarrkirche nach Hoengen. Diese Prozession dauerte fünf Stunden, verbunden mit ausgedehnten Erholungspausen in Warden und Mariadorf. „Die Schützenvereine der drei Orte schritten in Gala einher. An jeder der vier Segensstationen übernahm ein Schützenoffizier das Kommando und ließ während des Segens präsentieren und die Fahnen schwenken. Es war jedesmal ein feierlicher Augenblick, wenn beim Kommadoruf und Böllerschießen die Prozessionsteilnehmer auf die Knie sanken, an die Brust schlugen und den Heiland anbeteten.“ (Mohné, Warden).

Wir wissen nicht nur aus „Die Herrlichkeit Warden“ von Franz Mohné (1950) über diese Abläufe, sondern auch von meiner Mutter (*1906) und von meiner Großmutter (*1867). Das neue Segenskreuz an der Kreuzschule steht also an einem historischen Ort Mariadorf’s und soll seinen Vorgänger ersetzen.

Quelle: Manuskript „Hoengen“, Bände I – III, von Heinz Schüller, Alsdorf-Hoengen, und „Die Herrlichkeit Warden“ von Franz Mohné

Standort: Eschweilerstraße / Querstraße

Koordinaten: N50°51’38.66” E6°11’38.71”