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Fotos aus Alsdorf

Kreuze am Wegesrand - 39. "Bettendorfer Kreuz"

Das uralte Bettendorfer Kreuz ist noch mit zwei Bäumen an dem erstgenannten Standort in der Zehntkarte des adligen Damenstiftes Heinsberg von 1790 für den Hoengener und Bettendorfer Zehnten (Maßstab etwa 1:6.300) eingezeichnet. 1806 wurde in der französischen Zeit des Rheinlandes (1794 – 1814) der Ort Bettendorf von Hoengen nach Oidtweiler umgepfarrt. Der mittelalterliche Kirchweg verlor seine Bedeutung. Das dran stehende Bettendorfer Kreuz wurde, dem neuen Zeitgeist der französischen Revolution entsprechend, gemäß Verordnung vom 11.04.1798 entfernt. In der unter Napoleon angefertigten topographischen (Tranchot-)Karte von 1807 steht dann auch am Kreuzesstandort lediglich eingetragen: “Lindbaum”. Die Linden standen dann auch noch bis 1935.

Aus den Beschlüssen des Gemeinderates der Bürgermeisterei Alsdorf vom 03.03. und 15.03.1859 läßt sich nun schließen, daß nach 1815 in der preußischen Zeit offenbar ein neues, das 2. Bettendorfer Kreuz an der Gabelung der Straße von Hoengen nach Bettendorf und Schaufenberg errichtet worden ist. Dem Protokollbuch von Alsdorf ist 1859 zu entnehmen, daß der dortige Gemeinderat auf Empfehlung des Landrates über den Ausbau des Alsdorf-Schaufenberger-Weges über Hoengen bis ans Bettendorfer Kreuz beraten hat. Obersteiger Saßenberg von der Gewerkschaft Anna erklärte u.a. zu Protokoll: “Ich sehe nicht ein, daß ein Bedürfnis zu dem Ausbau vorhanden ist.” (Er fürchtete offensichtlich die Konkurrenz der Grube Maria, deren Weg nach Alsdorf damit weitgehend ebenfalls verbessert worden wäre.)

Das etwas weiter nördlich, an der Einmündung eines Feldweges in die Straße Hoengen-Bettendorf stehende Holzkreuz, mit eingeschnitztem Flachrelief des dornengekrönten Christuskopfes (nach dem Vorbild des Aachener Friedenskreuzes gestaltet) und von zwei schützenden Betonschalen ummantelt, wurde von den Hoengener Kolpingsbrüdern Gottfried Becker, Karl Josef Frantzen und Josef Wisten 1956 errichtet.

Es ist das 4. Bettendorfer Kreuz. Durch die Verlegung des Gabelungsbereiches der Straße in 1992/93 ist dieser Standort sinnlos, d.h. ohne historischen Bezug, geworden. Das Kreuz ist deshalb ans neue Straßen-Dreieck umgesetzt worden.

Standort: L240 / L 47

Koordinaten: N50°52’40.77” E6°12’12.9”

Kreuze am Wegesrand
Kreuze am Wegesrand, 39. "Bettendorfer Kreuz", Foto-Nr. 2, 27.09.2009|50.8779916697,6.20358332997
Kreuze am Wegesrand, 39. "Bettendorfer Kreuz", Foto-Nr. 3, 27.09.2009|50.8779916697,6.20358332997
Kreuze am Wegesrand, 39. "Bettendorfer Kreuz", Foto-Nr. 4, 27.09.2009|50.8779916697,6.20358332997
Kreuze am Wegesrand, 39. "Bettendorfer Kreuz", Foto-Nr. 5, 27.09.2009|50.8779916697,6.20358332997