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Fotos aus Alsdorf
Kreuze am Wegesrand - 40. "Monte-Krüz"
Das unter Denkmalschutz stehende Kreuz besteht aus einem hohen mehrteiligen Blausteinsockel mit nachträglich eingearbeiteter Monstranzkonsole. Nachdem im 2. Weltkrieg das aufstehende Blausteinkreuz durch amerikanischen Artilleriebeschuss vernichtet und der verbleibende Sockel erheblich beschädigt wurde, hat ein Sohn des Schmiedes Clemens Mund, Kirchstraße 30, im Jahre 1946 ein schmiedeeisernes Kreuz angefertigt und den alten Korpus aus Metallguss angefügt und in den oberen Blaustein mit dem Christus-Monogramm (XP) mit Blei vergossen.
Das Kreuz wurde unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg 1918 vom Schmied Mund in Erinnerung an zwei Gefallene, Sohn und Schwiegersohn, in Zweitverwendung gestiftet, daher “Monte-Krüz”. Es trägt auf dem hohen Sockel folgende Inschrift: “Gedenket der gefallenen Krieger von 1914 – 1918. / Milder Herr Jesus gib Ihnen die ewige Ruhe. Eine größere Liebe hat niemand, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde. Joh. 15.13.”
Das Kreuz wurde 1918 als Nachfolgekreuz des uralten Bettendorfer Kreuzes etwa 200 Meter nordwestlich vom jetzigen Standort an der Kreuzung des alten Kirchweges von Bettendorf zur Mutterpfarre Hoengen, St. Cornelius, (Teil der alten Römerstraße) mit dem mittelalterlichen Handels- und Heerweg von Flandern (Brügge und Gent) nach Köln (Weinstraße) erstellt.
Durch den Bau der Industriebahn von Mariagrube-Hauptschacht nach Siersdorf, Grube Emil Mayrisch, wurden 1935 die Straßen verlegt und das Kreuz zunächst leicht versetzt. Die Familie Mund holte es dort alsbald ab, da sie den Erhalt ihres Gedächtniskreuzes in der Nazizeit gefährdet sah. Nach kurzer Zwischenlagerung im Pferdestall wurde das Kreuz dann am jetzigen Standort auf der Hauswiese Mund neu aufgestellt. Dort steht es auch heute noch.
Zur Stifterfamilie Mund, Kirchstraße 130, ist folgendes anzumerken:
Der Beruf des Schmiedes ist (ausweislich der Personenstandseintragungen in den Kirchenbüchern und beim Standesamt Hoengen) in dieser Familie (weibliche und männliche Linien) ohne Unterbrechung seit sieben Generationen nachgewiesen. Ein Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater von Heinrich Mund (1929 – 2000) heiratete 1785 in Koslar: Jordanus Wolf war Artillerist und Waffenschmiedegehilfe in der Festung Jülich (H.Sch. 106).
Ein weiterer Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater: M. Gerard Schmitz (H.Sch. 108), *1730 in Hoengen, heiratet 1758 in Hoengen die Marg. Koegeler (H.Sch 109), deren Vorfahren schon 1660 bei Anlegung der ersten Kirchenbücher in Hoengen ansässig sind. Gerard Schmitz (Schmitz=Schmieds) war von Beruf Hufschmied. Familie Schmitz betrieb zwei Schmiedebetriebe, in der Langstraße und in der Kirchstraße. Daher auch die Bezeichnung dieses Wohnviertels (etwa ab Einmündung Schulstraße) als Schmitz-End = Schmeds-Eng.
Der Ur-Ur-Großvater Clemens Mund (H.Sch. 26), *1809 in Kirchberg, heiratet 1836 in Hoengen die Tochtes des Schmiedes, Elisabeth Schmitz (H.Sch. 27) und übernimmt alsbald die Hufschmiede em Schmeds-Eng.
Hinweis: Diese Kreuzanlage steht unter Denkmalschutz.
Standort: Kirchstraße an der Kreuzung mit der Raderstraße / Weilerstraße
Koordinaten: N50°52’28.62” E6°12’23.16”