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Fotos aus Alsdorf
Sehenswürdigkeiten - Banneux-Kapelle
Steinernes Symbol des Glaubens an die Muttergottes
Die Banneux-Kapelle bei Ottenfeld: Ein Wallfahrtsziel für Marienverehrer aus nah und fern
Diese Überschrift schrieb der Heimatdichter Hein Küsters in einem Artikel vom 31.08.1990, aber lassen wir ihn weiter über die Banneux-Kapelle berichten.
Alsdorf. – An der Zufahrt zum Schloß Ottenfeld, unweit der Bundesstraße 57, steht seit 1952 eine kleine halboffene Kapelle, die von den meisten vorüberfahrenden Zeitgenossen nur flüchtig zur Kenntnis genommen wird. Es ist eine von über hundert weltweit erbauten Banneux-Kapellen zu Ehren der „Jungfrau der Armen“.
Angefangen hat alles in den belgischen Ardennen im kleinen Dörfchen Banneux. Die Überlieferung berichtet folgendes: In der Zeit vom 15.01.1933 bis 02.03.1933 hatte die zwölfjährige Mariette, die älteste Tochter der kinderreichen Familie Beco, achtmal eine Marienerscheinung. Anfangs wurde das geistig etwas zurückgebliebene Kind von den 325 Einwohnern des Ortes belächelt und nicht ernstgenommen, doch später wurde in der Öffentlichkeit der Glaube an die Erscheinungen immer stärker. Die Folge war die Errichtung einer einfachen Gedenkstätte, die im Laufe der Jahrzehnte mehrmals vergrößert wurde und heute als Wallfahrtskapelle zum Gedenken an die Muttergottes von Menschen aus aller Welt besucht wird. Doch wie kam das schmucke Kapellchen an der B 57, das sich zwischen den zwei riesigen Pappeln wie eine Miniatur ausnimmt, ausgerechnet hier zu seinem Standort, und in welcher Beziehung steht es zu Alsdorf?
Seit altersher nahm die Marienverehrung in Alsdorf im kirchlichen Leben eine Sonderstellung ein. Erinnert sei nur an das vor Jahren spurlos verschwundene „Rosenkränzchen“, eine steinerne Mariendarstellung an der Linnicher Straße. Es war der Alsdorfer Schulrektor Heinrich Josef Laumen der die Idee zum Bau der Kapelle hatte und mit einer Gruppe Gleichgesinnter das Projekt auch verwirklichen konnte. Dies gelang jedoch nur mit finanzieller Unterstützung der Alsdorfer Bevölkerung und ganz besonders der Eigentümerin von Ottenfeld, Gräfin Fritz von Borchgrave zu Lexhi und deren Erben, die auch das Grundstück zur Verfügung stellten.
Die Bürgerschaft hatte das Kapellchen sogleich in ihr Herz geschlossen. Nicht wenige erwarben die Mitgliedschaft in der internationalen Vereinigung „Legion Marien“, und wenn am „Tag der Deutschen“, dem St.-Michaels-Tag am 29. September, eine Pilgerschar von hier nach St. Banneux fuhr, dann war auch eine Anzahl Bergknappen in ihren traditionellen Uniformen dabei. Leider ist die von hiesigen Ordensschwestern genähte und goldbestickte Banneux-Fahne nicht mehr auffindbar. Jedoch die sehenswerte, stets mit Blumen geschmückte Kapelle ist auch heute noch ein vielbesuchter Ort der religiösen Besinnung. Sie wird von der Kellersberger Pfarre Herz Jesu betreut, und noch immer versammeln sich dort im Sommer die Gläubigen freitags zur Marienandacht. Rektor Laumen, der auch einen Kreuzweg in Moresnet erstellen ließ, fand seine letzte Ruhestätte 1972 in Linnich.
Standort: Würselnerstraße / Ottenfeld
Koordinaten: N50°51’42.35” E6°8’32.2”